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Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung – So können Sie Lebensmittel retten!

Fast immer und überall sind Lebensmittel in Deutschland verfügbar. Im Zuge der Angebotsflut passiert es leicht, dass die Wertschätzung für gerade erst gekaufte Waren leidet. Die unschöne Folge ist: Lebensmittel werden weggeschmissen, bloß weil sie nicht mehr schön aussehen oder das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Dabei sind die Produkte oft noch zum Verzehr geeignet. Möglichkeiten, etwas gegen die Lebensmittelverschwendung zu tun, gibt es zuhauf. Die „Rettung“ von Lebensmitteln ist eine davon.

 

Jede Menge Lebensmittelabfälle

Laut den Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft werden jedes Jahr in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Auf die privaten Haushalte entfallen davon 6,1 Millionen Tonnen, also knapp mehr als die Hälfte. Zu beachtlichen Abfällen kommt es auch bei der Verarbeitung von Lebensmitteln. Diese entsprechen mit 2,2 Millionen Tonnen einem Anteil von 18%. Die Primärproduktion schlägt mit einer Quote von 12% und somit 1,4 Millionen Tonnen zu Buche. 1,7 Millionen Tonnen (14%) fallen bei der Außer-Haus- Verpflegung an. Am wenigsten Lebensmittelabfälle produziert der Groß- und Einzelhandel mit einem Anteil von 4%. Unter dem Strich ist es erschreckend, wie viele Lebensmittel unnötig weggeworfen werden.

 

Ideen zur Rettung von Lebensmitteln

Ein Weg, wie Sie Lebensmittel retten können, z. B. bevor die Urlaubsreise beginnt oder wenn einfach zu viel gekauft wurde, sind die sogenannten „Fairteiler“ im Saarland. Dort kann man je nach Standort gekühlte oder ungekühlte Lebensmittel abgeben. So können zum Beispiel Brot oder Backwaren, die nach dem Frühstück übriggeblieben sind, zum „Brotschrank“ im „Garten Eden“ der Kirche der Jugend in Saarbrücken gebracht werden. Weitere Möglichkeiten zu Abgabe bestehen im Nauwieser Viertel in Saarbrücken, in Sulzbach und in St. Ingbert. Einen Anbieter-Überblick erhalten Sie mit der Foodsharing-Übersichtskarte.

 

Eine weitere Möglichkeit, Lebensmittel zu retten, bietet der „Rettermarkt Rettich“ im Nauwieser Viertel in Saarbrücken. Hier bekommen Kunden Obst und Gemüse von Landwirten, welches nicht der „Norm“ entspricht. Auch Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum fast oder bereits abgelaufen ist, die aber immer noch zum Verzehr geeignet sind, werden hier verkauft. Zusätzlich im Angebot gibt es auch Backwaren vom Vortag. Ebenso ist den Kunden das umgehende Konsumieren der Waren vor Ort im „Kaffee im Eck“ möglich.

 

Als hilfreich erweist sich ebenso die App „ToGoodToGo“. Über diese Plattform werden Speisen angeboten, die in Läden bis zum Geschäftsschluss nicht verkauft werden konnten. Auch Restaurants bieten überschüssige Lebensmittel in der App an. Und so geht’s: Kunden*innen können einen Anbieter auswählen und bestellen anschließend eine „Wundertüte“ zu einem reduzierten Preis, die dann in einem bestimmten Zeitraum abgeholt werden muss.

 

Ihnen fehlen kreative Ideen, was mit den restlichen Lebensmitteln im Kühlschrank gezaubert werden kann? Wie so oft kann ein Blick ins Internet neue Wege aufzeigen. Das Netz bietet eine Fülle von Alternativen. Fündig werden Sie beispielsweise bei „Restegourmet“. Einfach die Zutaten eingeben und auf Knopfdruck werden passende Rezeptvorschläge geliefert.

 

Lebensmittelrettung mit klassischen Mitteln

Bereits vor dem Einkauf kann man Lebensmittel retten und zwar mit einer ganz einfachen Lösung: einer klassischen Einkaufsliste. Ein Einkaufen von nicht benötigten Waren und im Übermaß lässt sich damit vermeiden.

Was tun, wenn doch einmal zu viel eingekauft wurde und die Lebensmittel sich dem Verfallsdatum nähern? Bereiten Sie doch einfach Gerichte für die nächsten Tage im Voraus zu. Gegebenenfalls lohnt auch das Einfrieren. Damit können alle Einkäufe verarbeitet und Abfälle vermieden werden. Übrigens: Auch Kräuter können problemlos eingefroren werden bevor sie verderben. So halten sie sich auch viel länger.

 

Fazit

Gerade im privaten Bereich, der die Verantwortung für große Mengen an Lebensmittelabfällen trägt, ist das Drehen an kleinen Stellschrauben leicht möglich. Jede(r) Einzelne kann schon mit kleinen Veränderungen im persönlichen Umgang mit Lebensmitteln eine große Wirkung entfalten und überflüssige Abfälle vermeiden.

 

Weitere Informationen zum Thema Lebensmittelverschwendung finden Sie hier:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Lebensmittel retten | mehr

EVS-Blog: Mindesthaltbarkeitsdatum vs. Verfallsdatum | mehr

EVS-Blog: Im Voraus planen und Einkaufszettel nutzen | mehr

 

Titelfoto: nebeneinander liegendes Gemüse von SeNata / Adobe Stock
Autorin: Laura Greiber, Auszubildende EVS

 

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