Video: Das Dilemma mit Feuchttüchern – Stillstand auf der Kläranlage

Feuchttücher sind praktisch und erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Aber wohin damit nach dem Gebrauch? Klare Antwort: Feuchttücher sind anders als gewöhnliches Toilettenpapier kein Fall für die Toilette, sondern gehören ausschließlich in den Restabfall! Denn auf ihrem Weg durch die Kanalisation hin zu den Kläranlagen verursachen die Tücher, obwohl klein, sehr große Probleme. Sie verklumpen, bilden lange Zöpfe und führen damit zur Verstopfung von Rohren und Pumpen. So geschehen auf der Kläranlage St. Wendel. Aber schauen Sie selbst.

Warum darf man Feuchttücher nicht in die Toilette werfen?

Das erklärt sich damit, dass Feuchttücher oder andere Haushaltstücher wie zum Beispiel Küchenrolle gänzlich unterschiedliche Produkteigenschaften als handelsübliches Toilettenpapier haben. Die Materialzusammensetzung von Toilettenpapier ermöglicht nach dem Kontakt mit Wasser eine rasche Auflösung, sodass der Prozess der Abwassereinigung ohne große Probleme verläuft. Die Herstellung von Feuchttüchern, aus Textilfasern bestehend, zielt dagegen gerade darauf ab, die Produkte extrem reiß- und vor allem wasserfest zu machen. Aber genau das bereitet dem EVS extreme Probleme, sowohl rein praktisch wie auch finanziell.

Verzopfung

Die Beschaffenheit der Feuchttücher, getrost auch als „Pumpenkiller“ zu bezeichnen, führt dazu, dass sich lange, kompakte Zöpfe bilden, die letztlich auch eine Kläranlage lahmlegen können. Anlagenteile müssen aufwendig ausgebaut, gereinigt und repariert werden. Das verursacht erhebliche Zusatzkosten pro Jahr.

Stillstand auf der Kläranlage St. Wendel

Erst kürzlich kam es am Zulauf der Kläranlage St. Wendel gleich an mehreren Stellen zu sogenannten Verzopfungen. Eine von drei Pumpen trat wegen „Verstopfung“ in den Streik. Ein Eingreifen der Kollegen vor Ort wurde unumgänglich.

Schauen Sie selbst. Hier ein Video mit Ausschnitten von den Reparaturarbeiten: