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Tipps gegen die Verschwendung von Lebensmitteln – Wohin mit überschüssigem Obst?

Jedes Jahr im Spätsommer wiederholt sich das Szenario landauf und landab. Die Äste von Apfel-, Birnen- oder Zwetschgenbäumen hängen voll mit leckeren, reifen Früchten. Aus den unterschiedlichsten Gründen werden aber viele Bäume nicht abgeerntet. Jedes Jahr verderben auf diese Weise Unmengen an Früchten noch am Baum oder sie verfaulen als Fallobst am Boden – schade! Doch das muss nicht sein. Die Alternative lautet: Verwerten statt vergammeln lassen, damit diese wertvollen Lebensmittel nicht verschwendet werden.

 

Die bessere Alternative zur Entsorgung: die Verwertung

Falls Sie planbar ungenutzte Streuobstbestände haben, können Sie bereits aktiv werden, noch bevor die reifen Früchte zu Boden fallen:

  • Treten Sie mit nahe gelegenen Schulen zwecks einer Eigenernte für Schulobst in Kontakt oder denken Sie an eine Spende an soziale Einrichtungen wie „Die Tafeln“.
  • In Onlinedatenbanken, zum Beispiel der vom Verband der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz e.V., können Standorte von nicht selbst abgeernteten Bäumen bekannt gegeben werden.
  • Auch sind immer mehr Kommunen bemüht, der Verschwendung von wertvollen Ressourcen entgegen zu wirken und die Bürger*innen mit entsprechenden Angeboten einzubinden.
  • Vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wurde die Aktion „Gelbes Band – das Ernteprojekt“ ins Leben gerufen. Fragen Sie bei Ihrer Stadtverwaltung nach. Mit einem kostenfrei erhältlichen gelben Band können Sie Obstbäume markieren. So wird das Obst als Allgemeingut kenntlich gemacht und jede*r darf sich ohne Rücksprache jederzeit gratis bedienen und glücklich werden.

 

Liegt das Obst bereits am Boden und die Menge ist für einen direkten Verzehr zu groß, gibt es immer noch eine Fülle von Alternativen, um es zu „retten“:

  • Mit dem richtigen Rezept zur Hand können Sie die Früchte einlegen, einkochen oder entsaften.
  • Fragen Sie bei landwirtschaftlichen Betrieben oder zum Beispiel einem Tiergehege im örtlichen Umfeld nach. Manchmal wird Fallobst gerne angenommen, um es zu verfüttern.
  • Oder denken Sie an die Obst- und Gartenbauvereine oder Saftproduzenten ganz in Ihrer Nähe, die aus Ihrer Lieferung leckere Produkte herstellen.

 

Noch etwas Grundsätzliches: Fallobst zählt nicht zum Grüngut

Sie möchten größere Mengen von Fallobst entsorgen? Von einer Fahrt zu Ihrer kommunalen Grüngutannahmestelle ist in diesem Fall jedoch abzuraten. Egal ob noch unreif wegen Astbruch oder schon reif oder gar faul – Fallobst zählt grundsätzlich nicht zu Grüngut, das an einer Sammelstelle abgegeben werden kann. Warum? Denken Sie nur an die Mitarbeiter*innen vor Ort. Das Obst zieht Insekten oder Nager magisch an. Im Anliefer- und Lagerbereich drohen Hygiene-, Geruchs- oder Sicherheitsprobleme. Enthält das Grüngut zu viel Obst, könnte es auch zu einer Ablehnung durch die Verwerter kommen. Einzelnes Obst an Ästen oder Baumschnitt ist unproblematisch – aber auch hier gilt wie so oft: „die Menge macht es“.

Nicht mehr nutzbares Fallobst sollte daher über die Biotonne entsorgt werden. Aber bitte hierbei darauf achten, dass die Biotonne erst kurz vor dem Leerungstag und nicht mit zu viel Gewicht befüllt wird. Gegebenenfalls ist auch eine Kompostierung im eigenen Garten möglich.

 

Jeder individuelle Beitrag zählt

Helfen Sie mit! Mit jeder kleinen, individuellen Geste leisten Sie einen Beitrag gegen die Verschwendung von wertvollem Obst.

 

Weitere Informationen zum Thema Verschwendung von Lebensmitteln finden Sie hier:

Saarl. Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz: Gelbes Band – das Ernteprojekt | mehr

EVS-Blog: So können Sie Lebensmittel retten | mehr

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Initiative „Zu gut für die Tonne“ | mehr

 

Titelfoto:  Äpfel im Korb und auf der Wiese von Pasko Maksim / Adobe Stock

Autor: Michael Bauer, EVS

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