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Fernwärme aus Abfall heizt dem Saarland ein

Die beschlossene Erweiterung der Abfallverwertungsanlage (AVA) Velsen um eine Wärmeauskopplung steht für die Weiterentwicklung des Verbandes hin zum Ressourcenmanager. Die bei der Abfallverwertung entstehende Wärme trägt zukünftig zur Sicherung einer klimafreundlichen Fernwärmeversorgung im Saarland bei.

 

Ressourcenkreisläufe im Blick

Der EVS als kommunaler Umweltverband erweitert konsequent sein ressourcenschonendes Energiemanagement. Neben der Gebührenstabilität genießen in gleichem Maße die Aspekte Klima- und Umweltschutz Priorität. Insbesondere das ungenutzte Verpuffen von vorhandenen Energie-Potenzialen gilt es wo irgend möglich zu vermeiden – sowohl bei der Abwasserreinigung als auch bei der Abfallverwertung.

Was bei den Kläranlagen durch eine stetige Optimierung der Technik ebenfalls bereits gut funktioniert – zur Verfügung stehende Energiequellen umfassend zu nutzen – lässt sich jetzt auch bei der Abfallverwertung gleichermaßen in die Realität umsetzen.

 

Fernwärme-Kooperation zwischen EVS, STEAG, FVS und AVA Velsen

Schon jetzt wird in der AVA Velsen durch die thermische Behandlung von Abfällen Strom erzeugt, sowohl für den Eigenbedarf als auch die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz. Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen wird es dem EVS nun aber in Zukunft auch möglich sein, den Saarländer*innen die entstehende Wärme als Fernwärme „ins Haus zu liefern“.

Auf Basis der am 30. Juli geschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen STEAG New Energies GmbH, der Fernwärme Verbund Saar GmbH (FVS), der AVA Velsen GmbH und dem EVS wird die AVA Velsen zu einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ausgebaut und über eine neu zu bauende Anschlussleitung an die Fernwärmeschiene Saar angebunden.

 

Abfallverwertungsanlage Velsen

 

Kranführer bedient Kran im Müllbunker

Einblick in den Müllbunker

Blick über mehrere Stockwerke in der AVA Velsen

AVA Velsen von innen

 

Die Zeiten ändern sich

Die Umsetzung dieses bereits seit etlichen Jahren avisierten Projektes lässt sich durch den gesetzlich vorgegebenen Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung endlich realisieren. Das STEAG-Kohlekraftwerk in Fenne wird mittelfristig als Zulieferer von Wärmemengen für die regionale Fernwärmeversorgung wegfallen. Für Ersatz sorgt die AVA Velsen mit ihrem Wärmepotenzial.

Durch die Einspeisung von rund 170.000 Megawattstunden (MWh) Wärme leistet die Anlage in Velsen zukünftig einen Beitrag zur Versorgung von saarländischen Haushalten und gewerblichen Kunden.

Rechtzeitig vor dem Beginn der kalten Jahreszeit in 2022 soll das Projekt mit einer Gesamtinvestitionssumme von bis zu 20 Millionen Euro fertiggestellt sein.

 

Klimaschutz und Gebührenstabilität

Mit dem aus Sicht der Bürger*innen erfreulichen Projekt – mit der Wärme generierte Erträge sorgen für Entlastungen im Gebührenhaushalt – sind auch handfeste Vorteile für die Umwelt verbunden. Heizen mit Fernwärme leistet einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Schadstoffbelastung, verursacht durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe wie Gas und Öl. Das gegenüber konventionellen Heizungen bereits geringere CO2-Emissionsniveau der Fernwärmeschiene Saar wird sich durch die klimafreundliche Wärmenutzung der AVA Velsen noch weiter verringern.

 

Grafik: STEAG New Energies GmbH

 

 
Bildquellen: Gesamtansicht AVA Velsen: EVS / Header + AVA Velsen von innen: manuela meyer fotografie
Autor: Michael Bauer / EVS-Blog

 

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