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Elektriker auf der Kläranlage – Spannung ist garantiert!

Glauben Sie nicht? Dann haben Sie noch nicht mit Florian Schmidt gesprochen. Herr Schmidt ist seit Juli 2018 auf der Kläranlage des Entsorgungsverbands Saar (EVS) in Saarlouis beschäftigt. Der gelernte Elektrotechnikermeister war zuvor viele Jahre im Industrie- und Anlagenbau tätig. Das sich nähernde einjährige Dienstjubiläum haben wir als EVS-Blog zum Anlass genommen, Herrn Schmidt um ein Interview zu bitten.

 

EVS Elektriker Florian Schmidt bei der Arbeit

EVS-Blog: Herr Schmidt, wie sind Sie zu Ihrem neuen Job gekommen?

Florian Schmidt: Auf den EVS aufmerksam geworden bin ich durch eine Stellenausschreibung bei der Jobbörse der Arbeitsagentur. Eine Recherche im Internet war hilfreich, um mich über den technischen Hintergrund einer Kläranlage zu informieren. Da es mir wichtig ist, eine Beschäftigung zu haben, in der auch technische Herausforderungen auf mich warten, schien die Arbeit auf einer Kläranlage für mich ein interessantes Aufgabenfeld bereit zu halten.

Ich hatte die Wahl zwischen zwei Jobangeboten und entschied mich aufgrund des Gesamtpakets für den EVS. Schon beim Vorstellungsgespräch hatte ich einen sehr positiven Eindruck, der sich bei Arbeitsaufnahme nur bestätigt hat.

 

EVS-Blog: Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag von Ihnen aus?

Florian Schmidt: Die Kläranlage ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Aufgabenlisten geben vor, welche Wartungsarbeiten täglich, wöchentlich oder in größeren Zeitabständen durchzuführen sind. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass Pumpen, Antriebe sowie Belüftungen zu kontrollieren und zu reinigen sind. Sonden müssen häufiger kalibriert werden. Bei den morgendlichen Besprechungen wird auf anstehende Reparaturen, spezielle Vorkommnisse oder auffällige Messwerte hingewiesen.

Das Medium Abwasser bringt es einfach mit sich, dass durch Fremdstoffe verursachte Störungen an Anlagenteilen behoben werden müssen. Beispielsweise können den Sonden anhaftende Fette oder Faserstoffe kuriose Messausschläge verursachen. Dies muss immer im Auge behalten werden, damit gegebenenfalls sofort gehandelt und gegengesteuert werden kann.

 

EVS Elektriker Florian Schmidt bei der Arbeit

EVS-Blog: Was lässt sich über die Aufgabenverteilung innerhalb des Teams sagen?

Florian Schmidt: Üblicherweise hat jeder Kollege einen eigenen Bereich, die Aufgaben werden daher meistens eigenständig ausgeführt. Natürlich kommt es aber auch in Abhängigkeit der anstehenden Arbeiten vor, dass manchmal Teamwork gefragt ist.

Abgesehen davon bin mittlerweile auch für den Bereitschaftsdienst eingeteilt. Wir handhaben es hier in Saarlouis so, dass man einmal im Monat eine Woche lang auf Abruf bereitstehen muss, falls es zu einer Störung kommt.

 

EVS-Blog: Gibt es etwas, was Sie an Ihrem Job auf der Kläranlage des EVS besonders mögen?

Florian Schmidt: Toll finde ich, dass beim EVS Eigeninitiative großgeschrieben wird. Wie ich eingangs geschildert habe, möchte ich in meinem Job gefordert werden. Ich mag es, mich Herausforderungen zu stellen. Nachdem die täglichen Aufgaben erledigt sind, sprich die „Pflicht“, kommt sozusagen die „Kür“. Eigene Ideen zur Optimierung der Steuerungstechnik werden ausdrücklich begrüßt. Verschiedene Bereiche habe ich dabei im Blick. Manchmal können Prüfprozesse auch eine Woche oder länger laufen, um Fehler auszuschließen und den Eintritt gewünschter Effekte sicherzustellen.

Mein Chef, Herr Schneider, ermutigt und unterstützt mich in meinem Tun voll und ganz. Benötigte Materialien werden sofort zur Verfügung gestellt. In meinem bisherigen Berufsleben war das ganz anders. Tagesabläufe mussten strikt nach Plan strukturiert werden. Der EVS bietet ungleich mehr Freiräume, die Arbeit kann ich mir in viel höherem Maße selbst einteilen. Das schätze ich sehr.

 

EVS-Blog: Kommen wir zum Thema berufliche Weiterbildung. Welche Lehrgänge konnten Sie bislang besuchen?

Florian Schmidt: Nach nur elfmonatiger Betriebszugehörigkeit habe ich mittlerweile schon vier Fortbildungsmaßnahmen absolviert. Neben einer Siemens SPS-Schulung – ein Lehrgang, der sich mit programmierbarer Steuerung befasst – habe ich inzwischen auch einen Staplerführerschein gemacht. Hinzu kam ein einwöchiger Klärwärtergrundkurs, bei dem die Funktionen und die Betriebsabläufe auf einer Kläranlage im Detail vermittelt wurden. Zu nennen ist außerdem eine Jahressicherheitsunterweisung für Elektrotechniker, um das Gefahrenbewusstsein aufzufrischen.

In Mitarbeitergesprächen wird gezielt gefragt, ob Interesse an weiteren Schulungen besteht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle der Arbeit dienlichen Lehrgänge bewilligt werden.

 

EVS-Blog: Vielen Dank Herr Schmidt für das angenehme Gespräch und weiterhin viel Freude bei Ihrer Arbeit.

 

Neugierig geworden auf einen Job als Elektriker auf einer Kläranlage des EVS? Dann werfen Sie doch einen Blick auf den Abwasserbereich des EVS und klicken Sie hier:

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Übrigens, im letzten Jahr hat der EVS vier neue Kläranlagen in Betrieb genommen. Einen Überblick finden Sie unter: „Wir sind die Neuen“

 

Autor: Michael Bauer / EVS

 

  1. Sehr interessantes Berufsbild des Elektrikers auf der Kläranlage. Ich denke, dass vor allem die täglichen Wartungsarbeiten für eine gewisse Routine sorgen. Der Beruf des Elektrikers ist heutzutage ziemlich stark mit der Verantwortung konnotiert. Vielen Dank für den Beitrag. [Anm. Red. Link entfernt]

  2. Hey Sven,

    sehe ich genauso. Ich finde die Verantwortung eines Elektrikers immens und nicht zu unterschätzen. [Anm. Red. Link entfernt]

  3. Mit diesen Informationen zum Thema elektriker kann ich die richtige Entscheidung treffen. Es ist nicht immer einfach, eine Entscheidung zu treffen. Vor allem, wenn man nicht genau weiß, was die Möglichkeiten sind. (Anm. Redaktion Link entfernt)

  4. Danke für den Artikel! Wirklich gut geschrieben. Kläranlagen sind strukturell komplex, daher ist bei der Arbeit mit ihnen ein besonders sorgfältiger Ansatz erforderlich. Es ist interessant, von den Mitarbeitern etwas über die Arbeit so großer Unternehmen zu erfahren

  5. Ich finde es gut, dass man als Elektriker immer neue technische Herausforderungen hat. Es gibt so viele Arbeitsfelder. An eine Kläranlage denkt man ja wahrscheinlich erstmal nicht. (Anmerkung der Redaktion: Link entfernt.)

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