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Plastiktütenfreier Tag am 3. Juli: Warum auch Bioplastiktüten nicht immer eine gute Lösung sind

Am 3. Juli ist Internationaler Plastiktütenfreier Tag – ein weltweiter Aktionstag, der auf die Umweltprobleme durch Einweg-Plastiktüten aufmerksam macht. Der Aktionstag ruft dazu auf, bewusster zu konsumieren und umweltfreundliche Alternativen zu nutzen.

Warum Einweg-Plastiktüten ein Problem sind

Plastiktüten bestehen meist aus Polyethylen, das aus Erdöl gewonnen wird. Deren durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt lediglich etwa 25 Minuten. Die Plastiktüten werden also oft nur wenige Minuten genutzt – im schlimmsten Fall verbleiben diese dann für Jahrhunderte in der Umwelt. Besonders in den Meeren richten sie enormen Schaden an. Tiere verwechseln sie mit Nahrung oder verheddern sich darin, Mikroplastikpartikel gelangen letztlich sogar in unsere Nahrungskette.

Was ist die bessere Alternative?

Der Plastiktütenfreie Tag ruft dazu auf, den Fokus auf echte, nachhaltige Lösungen zu legen:

• Stoffbeutel, Jutetaschen oder Rucksäcke: mehrfach verwendbar, langlebig, ressourcenschonend.

• Lose Einkaufen: Immer mehr Läden ermöglichen es, ganz auf Verpackungen zu verzichten.

Der Trugschluss: Bioplastik als grüne Alternative

In Supermärkten findet man inzwischen häufig sogenannte kompostierbare Bioplastiktüten. Sie werden von Herstellern als „umweltfreundliche Alternative“ beworben. Insbesondere wenn diese Tüten zuhause zur Sammlung von Küchenabfällen genutzt werden und anschließend in der Biotonne landen, ergeben sich für die Betreiber von Kompostierungsanlagen Probleme.

Denn was viele nicht wissen:

  • Die meisten Bioplastiktüten, hergestellt aus pflanzlicher Stärke (z. B. aus Mais oder Kartoffeln), haben wegen der Zusatzstoffe – z.B. Weichmacher – negative Effekte auf die Kompostqualität.
  • Wegen der zu kurzen Verweildauer in Kompostieranlagen, zersetzen sich die Tüten nicht schnell genug und gelten daher ebenso wie konventionelle Plastiktüten als Störstoffe. Eine Aussortierung ist also zwingend erforderlich, damit keine Bestandteile über den Kompost in den Boden gelangen.

Die Lösung: Das Biogut vor dem Eingeben in die Biotonne in unbeschichtete Papiertüten vom Bäcker, Metzger etc. verpacken oder einfach Zeitungspapier nehmen.

 

Weitere Informationen zum Themengebiet finden Sie hier:

Alles Müll – oder was? EVS Abfall-Nachschlagebüchlein gibt Antworten | mehr

 

Header: © Lynette / # 230942025 / Adobe Stock

Autor: Michael Bauer, EVS

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